Grunderwerbsteuer in vielen Bundesländern gestiegen
NEWSLETTER 8/2016: Grunderwerbsteuer in vielen Bundesländern gestiegen
Höhere Steuer verbaut Familien den Weg ins Eigenheim
Kaum eine Steuer-Art ist in den letzten rund zehn Jahren derart gestiegen wie die Grunderwerbsteuer. Das stößt bei vielen Experten auf Kritik. Denn gerade jungen Familien wird so der Umzug ins Eigenheim oft verbaut.
Ein kurzer Rückblick: Im Jahr 2005 war die Welt (oder zumindest die Bundesrepublik) noch ein wenig übersichtlicher. 3,5% betrug die Grunderwerbsteuer damals noch einheitlich in allen Bundesländern. „Die Steuer fiel damals wie heute bei jedem Kauf bzw. Erwerb von Wohnungen, Häusern und Grundstücken an“, erklärt Steuerberater Wolfgang Dill aus Limburg.
Doch dann wurde die Gesetzgebungskompetenz geändert. Ab 2006 konnten die Bundesländer die Höhe der Grunderwerbsteuer selbst bestimmen.
Klamme Finanzminister mit steigenden Begehrlichkeiten
„Es dauerte nicht lange, bis diese Steuer-Art besonders bei einigen klammen Länderfinanzministern erste Begehrlichkeiten weckte“, erläutert der Limburger Steuerexperte. Zunächst erhöhte Berlin den Steuersatz, es folgten Hamburg und Sachsen-Anhalt – und bald darauf die meisten übrigen Bundesländer. Schon über zwanzigmal drehten die Länderfinanzminister unterschiedlichster Parteipräferenz an der Steuerschraube, mit Ausnahme von Bayern und Sachsen. Hier gilt noch heute der fast schon paradiesische Steuersatz von 3,5% (s. Übersicht unten).
Viele Experten kritisieren den Steuerwettlauf, der in den vergangenen zehn Jahren eingesetzt hat. Zuletzt der Bund der Steuerzahler (BdSt): Die ständigen Erhöhungen brächten vor allem junge Familien mit dem Wunsch nach einem Eigenheim an eine Belastungsgrenze. Beliebte politische Forderungen nach einer privaten Altersvorsorge oder bezahlbarem Wohnraum würden so konterkariert. So muss ein Hauskäufer in Hessen, wo der Steuersatz derzeit satte 6,0% beträgt, bei einem Kaufpreis in Höhe von 300.000 Euro alleine schon 18.000 Euro an Grunderwerbsteuer aufbringen.
Die Grunderwerbsteuersätze der Bundesländer in der Übersicht (Stand 11/2016):
Brandenburg | 6,5 % |
Nordrhein-Westfalen | 6,5 % |
Saarland | 6,5 % |
Schleswig-Holstein | 6,5 % |
Berlin | 6,0 % |
Hessen | 6,0 % |
Baden-Württemberg | 5,0 % |
Bremen | 5,0 % |
Mecklenburg-Vorpommern | 5,0 % |
Niedersachsen | 5,0 % |
Rheinland-Pfalz | 5,0 % |
Sachsen-Anhalt | 5,0 % |
Thüringen | 5,0 % |
Hamburg | 4,5 % |
Bayern | 3,5 % |
Sachsen | 3,5 % |
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